Professor Kreß zu Besuch an DFM-Partneruniversität

In der letzten Woche stattete Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Claus Kreß, LL.M. (Cambridge), Mitglied des Akademischen Beirats des DFM, unserer Partneruniversität Paris 1 Panthéon Sorbonne einen Besuch ab. In diesem Rahmen nahm sich der Professor für Strafrecht und Völkerrecht, Inhaber des Lehrstuhls für deutsches und internationales Strafrecht und Direktor des Institute for International Peace and Security Law der Universität zu Köln die Zeit, um mit den Studierenden des DFM zum Thema „La situation actuelle de la Cour Pénale Internationale“ in Austausch zu treten.
Aus aktuellem Anlass war der tragende Gedanke des einleitenden Impulsvortrages die Rolle des Internationalen Strafgerichtshofs im Koordinatensystem der internationalen Staatengemeinschaft zwischen Zweiflern und Hütern des Völkerrechts zu verorten. Ein besonderes Augenmerk lag hierbei auf dem Zusammenspiel von strukturellen Schwierigkeiten eines vertikal gedachten Organs in einer horizontalen Staatengemeinschaft einerseits bei gleichzeitig unverkennbaren Errungenschaften des internationalen Strafgerichtshofs als institutionellem Ausdruck des Schutz vor Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen andererseits.
Professor Kreß‘ gleichermaßen aufschlussreichen wie tiefgründige Ausführungen sowohl aus einem (völker-)rechtlichen als auch aus einem politischen Blickwinkel mündeten in einem klaren Appell: Deutschland solle eine Führungsrolle bei der Verteidigung des Völkerrechts übernehmen. Anstatt mit Blick auf diejenigen, die am Grundgerüst der Völkerrechtsordnung rütteln, zu verzagen, sei es nun erst recht an der Zeit, für die Bewahrung des Völkerrechts einzutreten.
In der anschließenden offenen Diskussion bat sich die Möglichkeit, ausgewählte Problemstellungen von der mittelbar-faktischen Wirkkraft von rechtlich nur schwer durchsetzbaren Rechtssprüchen bis hin zur Einordnung bestimmter Positionen im deutschen Diskurs vertieft zu beleuchten.
Wir danken Herrn Professor Kreß ganz herzlich, dass er den DFMlerinnen und DFMlern diesen Abend gewidmet und sie an seinen bemerkenswerten Perspektiven zu einem hochaktuellen Thema teilhaben lassen hat!