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Felix Hilgert (Partner Osborne Clarke US)

Beruflicher Werdegang nach dem DFM

Nach dem DFM habe ich in Deutschland Examen gemacht. Für die Wahlstation im Referendariat war ich in Kanada, allerdings ganz im anglophonen Westen, in Vancouver. Dann habe ich in Köln als Rechtsanwalt bei Osborne Clarke angefangen, wo ich auch im Studium und Referendariat schon gearbeitet hatte. Dort habe ich mich im IT-Recht, und insbesondere in der Beratung von Unternehmen der Software- und Computerspielebranche spezialisiert und bin schließlich im Januar 2020 Partner geworden. Zwischendurch habe ich ein Jahr ausgesetzt und in der Zeit in einer kleinen Kanzlei in Toronto gearbeitet, die deutsch-kanadische grenzüberschreitende Fälle betreut –  das war eine bunte Mischung von internationaler Kindesentführung bis Arbeitsverträgen von Eishockeyspielern. Allerdings war mir danach auch klar, dass an mir kein Familienrechtler verloren gegangen ist und ich im Tech-Recht schon ganz gut aufgehoben bin. Seit dem letzten Jahr leite ich jetzt das Osborne Clarke Büro in San Francisco, was auch meinen vorher ganz klassischen Anwaltsalltag stark verändert hat. Wir praktizieren kein US-Recht, sondern helfen US-Unternehmen bei allen rechtlichen Aspekten der Expansion nach Europa und Asien. Ich selbst verbringe nur noch einen kleinen Teil meiner Zeit mit eigentlicher Rechtsberatung und viel mehr mit Projektmanagement, Beziehungspflege und Akquise. Nach der Corona-Zwangspause tut es aber sehr gut, wieder auf Konferenzen Vorträge zu halten und zu networken!  

Verbindung zum DFM Studiengang

Eine großartige Möglichkeit, auch an zwei Massenuniversitäten in einer eingeschworenen Gemeinschaft zu studieren, ein spannender und garantiert persönlichkeitsentwickelnder Perspektivwechsel, ein durch und durch europäisches Projekt. Ich würde es jederzeit wieder tun.

Einfluss des DFM Studiengangs auf den Werdegang

Der Abschluss selbst war bei meinem Berufseinstieg gar nicht so wichtig, aber das lag sicher daran, dass die Kanzlei mich ja schon gut kannte. Aus der Arbeitgeberperspektive kann ich aber sagen, dass der DFM im Bewerbungsprozess absolut als Qualitätsmerkmal wahrgenommen wird. Ich habe selber im Laufe der Zeit eine ganze Reihe DFM-Alumni as WissMits, Refs und Associates eingestellt. Hier und da helfen die französischen Rechts- und Sprachkenntnisse schon in der Mandatsarbeit, auch wenn die meisten meiner internationalen Mandanten schon immer aus Nordamerika stammen. Bei der internen Kommunikation mit unseren Büros in Brüssel und Paris wechsle ich gerne ins Französische um in der Übung zu bleiben. Am meisten profitiert habe ich aber sicher von der Gesamterfahrung des Auslandsstudiums. In eine andere Kultur einzutauchen, mit kulturellen Differenzen sensibel umzugehen, rechtliche und sonstige Fragen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten, und sich auf neue Umgebungen einzulassen statt Heimweh zu pflegen sind in der mobilen, agilen "future of work" extrem wertvolle Fähigkeiten – und der DFM trainiert sie alle sehr gut!